Mal ein Beispiel..

Gast-Grinder

Mal ein Beispiel..

Beitragvon Gast-Grinder » 19. Jul 2005, 09:35

Sorry Leute, aber ich hame mir fast alle GEMA - Threats durchgelesen und auch Gegoogelt aber alles ist mir nicht klar geweorden...

Also mal anhand eines realistischen Bespiels...

Wir sind eine Band (3 Mitglieder) und alle keine GEMA-Mitglieder. Wir haben eine DEMO-CD-ROM rausgebracht und verschicken die kostenlos an Interessenten die sie haben wollen...machen wir uns damit schon "schtrafbar"?

Des weiteren wollen wir das Material von unserer DEMO-CD für eine Split CD mit andeeren Bands unsres Genres benutzen.
Das Label das die Pressung in Auftrag gibt und alles managed ist in Amerika (exremer Underground, kennt keine Sau, iss Indi)
So, wie läuft das, wenn manche Bands auf der CD (sind insgesamt 5 oder 6) mal GEMA-Mitglieder sind und manche wiederrum nicht? DAS verwirrt mich gerade extrem...

Und da wir neues Material haben und in den nächten Monaten ein volles Album rausbringen wollen müsste ich auch wissen was uns da jetzt GEMA-technisch (auf der finanziellen Ebene) erwartet. Was man so pro gepresster CD rechnen muss (wird wahrscheinlich eine 1000er Auflage werden, vielleicht auch weniger)

WIr haben auhc im Oktober einen GIG auf einem kleinen Festival und da wollte ich auch nochma fragen wie das mit der GEMA-Gebühr abläuft. Anscheinend zahlt die der VEranschtalter und das wars. ABer was ist wenn er diese nicht zahlt? Krigen dann auhc wir Ärger mit der GEMA?


Arg, Fragen über Fragen....alles so bürokratisch gehalten hier in unsrem tollen Deutschland...besser könnts nicht sien *sarkasmuss*

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Beitragvon trancefish » 20. Jul 2005, 13:14

Aaalso - im Grunde genommen ist die GEMA ja nicht der böse kleine Bruder, der dem großen Bruder immer das Müsli aus dem Teller klaut... Eigentlich ist die Gema ja der große Bruder, der uns brotlose Komponisten schützen soll und unsere Rechte in Vertretung für uns wahrnimmt.

Insofern wird dir wohl keiner auf das Dach springen, wenn du öffentlich irgendwo auftrittst.

Anders sieht das mit ner CD-Pressung aus. In dem Moment, wo diese CD kommerziell vermarktet wird, mußt du als Komponist bei der Gema für diesen Song registriert sein, da sonst irgendwer ankommen kann behaupten kann, daß er diesen Song gemacht hat. Insofern ist das mit der Gema zwar nervig, aber durchaus nützlich.

Also - der Sinn ist folgender: Du musst dich bei der Gema registrieren, wenn du was verkaufen willst, damit keiner DEIN Material unter SEINEM Namen einfach so verkaufen darf.

Zumindest versteh ich das so... :)

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Beitragvon strassi » 21. Jul 2005, 14:14

so ganz stimmt das aber nicht.
Wenn das alles eigene Songs sind, muss man auch nichts an die GEMA abführen, auch nicht bei einem Auftritt. Einfach nirgends.
Die GEMA ist auch nicht dafür da, die Songs zu schützen. Das ist ein ziemlich verbreiteter Irrglaube. Schützen kann man sie z.B., indem man die Unterlagen wie Text, Musik usw. bei einem Notar in einem Umschlag versiegeln läßt. Aber zurück zum Topic.

Wenn man Demo´s verschickt, ist das nie ein Problem. Wenn ihr einen Gig habt, kümmert sich der Veranstalter um GEMA. Die GEMA wendet sich grundsätzlich an den Veranstalter. Mitglied in der GEMA zu sein kostet in erster Linie Geld. Erst wenn Airplays zu erwarten sind, sollte man sich samt Songs dort anmelden. Wenn das nicht der Fall ist, die Songs aber gemeldet sind, dürft ihr eure eigene Musik nicht mehr spielen, ohne GEMA zu bezahlen.

Bei einer CD-Produktion wird ein gewisser Anteil abgeführt für die einzelnen Titel, die bei GVL und GEMA gemeldet sind. Da habt ihr bis dahin immer noch nichts mit zu tun.

Jetzt kommt aber der Knackpunkt. Die Frage ist, ob das Label die Songs anmeldet oder auch nicht. Das Label hat ein Interesse daran, die Songs zu melden (muss aber nicht unbedingt der Fall sein) Sollten nämlich irgendwann diese Songs im Radio usw. später gespielt werden, bekommt das Label einen gewissen Anteil daran, wie auch der Künstler, der GEMA-Mitglied ist.

Das sollte aber normalerweise alles geklört sein, bevor ein Label die Sachen bekommt.
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Beitragvon trancefish » 21. Jul 2005, 17:09

Da sieht man mal, wie komplex der ganze schrott ist :)

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Beitragvon strassi » 22. Jul 2005, 02:01

ja da sagst du was. Den Schritt, der GEMA beizutreten sollte man sich immer gut überlegen. Vor allem muss man ein Rechenkünstler sein.

Es kann durchaus sein, dass wie du schon sagst, die GEMA einem was Gutes tut. Wenn man jährlich eine Menge Gigs hat, müßte man genau wissen, was die GEMA kostet und was man letztenendes herausbekommt.
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Beitragvon trancefish » 25. Jul 2005, 12:56

Im Moment macht die GEMA ja eher durch Negativ-Schlagzeilen auf sich aufmerksam. Ich sach nur Internet-Zensur :)

Das o.g. Problem ist halt ziemlich komplex. Davon mal abgesehen hat sich der Frett-Eröffner auch nicht wieder gemeldet

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Beitragvon Gast-Grinder » 25. Jul 2005, 14:48

Und warum sollte ich mich großartig melden? Ich habe jetzt erstmal abgewartet, was es zu genannten Problemen zu sagen gibt ;)

Aber danke schon mal für eure Ansichten und Tipps, vielleicht gehts ja noch ein bischen spezifischer?

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Beitragvon strassi » 26. Jul 2005, 01:43

hallo nochmal, ich habe grad gelesen, da war ja noch was unbeantwortet :-(

Generell muss jede Pressung/Vervielfältigung der GEMA gemeldet werden. Wenn es freie Musik ist, stellt man vor Pressung einen Freistellungsantrag. Wird der nicht gestellt, muss man erst mal einiges abdrücken.

Warum ein US-Label verstehe ich allerdings nicht so ganz.

Noch zur letzten Frage: Bei einer Veranstaltung ist immer der Veranstalter für die GEMA zuständig, es sei denn, eine Band unterschreibt was anderes. (selbst schuld) Die GEMA wendet sich auch bei Forderungen an den Veranstalter, egal wer das ist. Man kann aber auch vorsichtshalber eine Liste mit den aufgeführten Stücken unter Angabe des Veranstalters direkt zur GEMA zu schicken. Dann kann man in jedem Fall davon ausgehen, dass alles korrekt abgewickelt wird.

PS: wenn du noch Fragen hast, stell sie gezielt, aber bitte nicht zuviele, ansonsten guck einfach mal bei www.gema.de - dort steht mehr, als man hier posten könnte/möchte :-)
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Beitragvon Gast-Grinder » 26. Jul 2005, 10:00

Um diesen Freistellungsantrag an die Gema zu stellen, muss man schätzungsweise auch Mitglied sein? Wenn ja, was kostet die Anmeldung jetzt genau? Ich habe mal was von einer einmaligen Gebühr von 50€ und dann jährlich von 25€ gelesen?

Und wenn man sich schließlich angemeldet hat und diesen Freistellungsantrag an die GEMA gesendet hat...wie darf man das dann interpretieren? Also hat man dann die Freiheit alle Songs so oft wie man möchte zu kopieren (sprich neue Pressungen) oder gillt das nur für diese eine Pressung?

Also nochmal zusammengefasst:

- Muss man sich für den Freistellungsantrag anmelden?
- Wie ist dieser zu interpretieren? (Nutzungsrecht, etc.)

Danggö

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Beitragvon trancefish » 26. Jul 2005, 11:27

Der Freistellungsantrag heißt ja, daß du freigestellt bist :) Also musst du eben nicht Gema-Mitglied werden.

Weitere Infos insbesondere zur Freistellung stehen hier

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Beitragvon strassi » 26. Jul 2005, 22:35

ja genau so ist das.
Der Antrag für eine Freistellung ist ja nur dafür gedacht, dass die GEMA überprüft, ob die Stücke wirklich GEMA-frei sind. Stellt man diesen Antrag nicht, geht die GEMA immer davon aus, dass da was zu kassieren ist bis zum Beweis des Gegenteils (also Freistellung)

Die Freistellung muss für jede Vervielfältigung vorliegen
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